Eigentlich ist die menschliche Schweißproduktion eine Geschichte voller Missverständnisse. “Ich schwitze, also bin ich” wäre ein angemessenes Mantra, um der Raffinesse unseres menschlichen Kühlsystems die rechte Anerkennung zu gewähren. Wären da nicht diese unergründlichen Körperstellen, an denen selbst das ausgeklügelte Verdunstungsprinzip reichlich wenig ausrichten kann. Warum, verdammich, müssen wir auch am Po und im Intimbereich schwitzen? Und was können wir gegen das im Volksmund liebevoll “Arschwasser” genannte Phänomen tun? Wir wagen einen Aufklärungsversuch.
Quick Check
- Wenn ihr Schweißflecken oder unangenehmen Gerüchen am Gesäß vorbeugen wollt, könnt ihr euch mit Deo-Cremes für den Intimbereich, pflanzlichen Wirkstoffen und atmungsaktiver Kleidung behelfen.
- Eine Rasur der betroffenen Stelle hilft in der Regel nicht gegen die Schweißbildung, kann aber die Geruchsbildung reduzieren.
- Übermäßiges Schwitzen am Po kann auch ein Hinweis auf ein medizinisches Krankheitsbild, die Hyperhidrose, sein. Im Verdachtsfall solltet ihr euch ärztlich durchchecken und über medizinische Behandlungsmöglichkeiten aufklären lassen.
Was führt zu Schwitzen am Po und im Intimbereich?
Akute Maßnahmen: Das hilft, wenn ihr am Po schwitzt
- Antitranspirantien für den Intimbereich verwenden
- Auf eine regelmäßige Intimhygiene achten
- Pflanzliche Schweißhemmer testen
- Auf Funktionsunterwäsche umsteigen
- Ernährung im Blick behalten
Hilft es, wenn ich mich am Po rasiere?
Was führt zu Schwitzen am Po und im Intimbereich?
Gerade sportliche Männer haben oft damit zu kämpfen, dass sie beim Radfahren, Laufen oder beim Workout nicht nur an den “üblichen” Körperstellen, sondern auch am Hinterteil und im Schritt ordentlich ins Schwitzen kommen. Dass es untenrum auch bei heißen Temperaturen feucht wird, dürfte ebenfalls keine Überraschung sein.
Eine Entwarnung vorweg: Das ist in den meisten Fällen ein völlig normaler Vorgang, schließlich hat uns die Evolution auch an diesen Stellen mit eigentlich zweckdienlichen Schweißdrüsen ausgestattet.
Fakt ist aber auch, dass die Schweißproduktion noch aus vielen anderen Gründen angekurbelt wird: Genetik, Körpergewicht oder Hormone spielen ebenso eine Rolle wie die Zufuhr bestimmter Nahrungsmittel, überaktive Nerven oder bestimmte Krankheiten.
Akute Maßnahmen: Das hilft, wenn ihr am Po schwitzt
Um die gesundheitlich unbedenklichen Ausdünstungen in den Griff zu bekommen und damit auch müffeligem Intimgeruch und fiesem Wundscheuern vorzubeugen, empfehlen sich folgende Tipps für eine Belastungsprobe:
Antitranspirantien für den Intimbereich verwenden
Wenn Bakterien beginnen, getrockneten Schweiß abzubauen, kann das zu einem ordinären Geruch führen. Deshalb ist das Prinzip Deodorieren nicht nur unter den Achseln zu empfehlen, es eignet sich auch gegen Schwitzen am Po und unangenehme Gerüche im Intimbereich. Allerdings solltet ihr an diesen Körperstellen keine normalen Antitranspirantien verwenden. Dieses empfindliche Biotop setzt eine sensible Pflege voraus, damit die Schleimhäute nicht mit aluminiumhaltigen Pflegemitteln in Kontakt kommen. Für den Intimbereich sind deshalb spezielle Deo-Cremes eine wirksame Alternative, die gleichzeitig gegen Wundscheuern & Hautirritationen helfen.
Pro-Tipp: Antitranspirantien sollten nicht nur morgens aufgetragen werden, sondern auch abends vor dem Schlafengehen. Das ist deshalb ratsam, weil die Inhaltsstoffe Zeit brauchen, um die Schweißkanäle zu blockieren.
Auf eine regelmäßige Intimhygiene achten
Wir gehen natürlich davon aus, dass die gründliche Reinigung eures Intimbereichs zur täglichen Katzenwäsche dazu gehört. Deshalb nur fürs Protokoll: Dass es sich Bakterien an eurem Allerwertesten gemütlich machen, vermeidet ihr konsequenterweise, indem ihr ihnen regelmäßig mit Wasser und Seife zu Leibe rückt. Dass euer Körper grundsätzlich Schweiß produziert, könnt ihr dadurch zwar nicht vermeiden. Aber zumindest ist so dem unangenehmen Geruch beizukommen, und das ist oft schon die halbe Miete.
Pflanzliche Schweißhemmer testen
Bartflechte, Nelken und Salbei sind natürliche Wirkstoffe, die sich als Heilmittel gegen Begleiterscheinungen beim Schwitzen am Po und im Intimbereich bewährt haben. Als Inhaltsstoff in Cremes oder Salben eignen sie sich für die äußere Anwendung in der Gesäßfalte und helfen dabei, die Bakterienbildung zu mindern und wirken zum Teil auch entzündungslindernd. Salbei soll zudem auch innerlich gegen eine erhöhte Schweißproduktion wirken können: Der regelmäßige Konsum von Salbeitee hat angeblich einen präventiven Effekt.
Auf Funktionsunterwäsche umsteigen
Klingt banal, ist aber ein entscheidender Faktor im Kampf gegen übermäßige Schweißproduktion: feuchtigkeitsabsorbierende Unterwäsche. Nicht umsonst werden Sportklamotten aus atmungsaktiven Materialien hergestellt. Denn feuchte Kleidung ist der Feind des schwitzenden Mannes. Für Athleten sind Baumwoll-Unterhosen deshalb ein No-Go.
Dieses Grundprinzip gilt aber auch für den Alltag: Wer zu übermäßiger Schweißproduktion neigt ist gut beraten, sich spezielle Unterwäsche zuzulegen. Gute Funktionsunterwäsche wird zum Beispiel aus den High-Tech-Materialien Polyamid bzw. Nylon oder der natürlichen Super-Faser Lyocell (auch unter der Marke Tencel bekannt) hergestellt. Eingehende Materialkunde lohnt sich in jedem Fall, um das Schwitzen am Po langfristig in den Griff zu bekommen.
Ernährung im Blick behalten
Und täglich grüßt das Murmeltier. Auch um das Problem “Schwitzen am Po” beherrschen zu können, lässt sich die wohl meistzitierte Gesundheitsweisheit der zivilisierten Menschheit bemühen: Ernährung ist alles. Soll heißen: Auch eure täglichen Essensgewohnheiten können die Schweißproduktion am Hinterteil und im Schritt stimulieren. Besonders stark gewürzte Gerichte, die Curry, Chili oder Knoblauch und Zwiebeln beinhalten, wirken sich erheblich auf eure Ausdünstungen und euer Odeur aus, aber auch übermäßiger Alkoholkonsum oder eine Übersäuerung (Azidose) durch eine einseitige Ernährung können Gründe für übermäßiges Schwitzen sein.
Hilft es, wenn ich mich am Po rasiere?
Die Frage nach dem Anti-Schweiß-Effekt einer Rasur im Intimbereich ist durchaus legitim. Zumindest im Kampf gegen unangenehme Gerüche kann es ein wirksames Mittel sein, euch eurer Haarpracht am Gesäß zu entledigen oder sie zumindest auf ein Minimum herunter zu trimmen. Wir erinnern uns: Haare und Feuchtigkeit bilden ein begehrenswertes Terroir für Bakterien, die für den ordinären Schweißgeruch im Intimbereich verantwortlich sind. Die eigentliche Schweißproduktion wird eine neue Intimfrisur allerdings eher nicht unterbinden.
Ab wann sollte ich zum Arzt?
Wer mit den bewährten Hausmitteln nichts ausrichten kann und langanhaltend unter einer übermäßig starken Schweißproduktion leidet, sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und sich auf Hyperhidrose untersuchen lassen. Dieses Krankheitsbild kann an verschiedenen Körperstellen auftreten und durch Stress, Angst und Schmerzen (primäre Hyperhidrose) oder psychische Leiden sowie verschiedene Stoffwechselkrankheiten (sekundäre Hyperhidrose) ausgelöst werden. Ist dies der Fall, stehen euch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten offen, zum Beispiel:
- Verschreibungspflichtiges Antitranspirant
- Therapie mit Leitungswasser-Iontophorese
- Orale Medikation
- Chirurgischer Eingriff
Bitte holt euch zu diesen Behandlungstipps aber dringend einen medizinischen Expertenrat ein.
Wir freuen uns über euren Support!
Cheers und High5 🤘
Diese Informationen stellen keine medizinische Beratung dar und können einen ärztlichen Rat nicht ersetzen. Konsultiert bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden bitte immer euren behandelnden Arzt.